Der Druckausgleichsbehälter und die Übertemperatursicherung.
aktualisiert am 03.01.2011


Viele, viele Fragen erhalte ich bzgl. Überdruck und Übertemperatur.

- was passiert wenn......

Dazu einige Überlegungen.....
Der Kreislauf des Kaminofen ist ja mit dem Heizungskreislauf verbunden. Jede Heizung besitzt auch einen Überdruckbehälter um den steigenden Druck im Rohrsystem zu kompensieren. Somit bleibt, egal welche Temperatur im Heizunsgsystem herrscht, der Druck gleich. Der Druckausgleichsbehälter muss allerdings für die Wassermenge entsprechend ausgelegt sein. Gängige Größe liegen zwischen 15 und 35 Liter Fassungsvermögen.

mein Druckasusgleichsbehälter

Dieser Druckausgleichsbehälter hält den Wasserdruck im Heizungsystem konstant.
Ein Gummibalg mit einer Gasfüllung sorgt für konstante Druckverhältnisse.



Alternativ zu einem Druckausgleichsbehälter kann man auch ein Überdruckventil einsetzten. Steigt der Wasserdruck über einen eingestellten Wert, tropft soweit Wasser heraus, bis der Druck wieder im erlaubten Bereich ist.

Der Nachteil einer solchen Sicherheitseinrichtung liegt auf der Hand:
- es muss ein Abfluß in der Nähe sein.
- das ausgetropfte Wasser muss regelmäßig nachfüllt werden.

Damit ist schon mal klar, daß beim Einsatz eines Druckausgleichsbehälters oder eines Überdruckventil das Heizungsystem bzw. der Kaminofen nicht, wie von vielen befürchtet, explodieren kann. Allerdings ist darauf zu achten, das evtl. eingebaute Absperrventile zum Kaminofen offen sind !!!!


Und was passiert bei Übertemperatur ??

Zuerst aber eine Überlegung, wie es zur Übertemperatur kommen kann:
In den wenigsten Fällen wird so etwas vorkommen. Der Ofen muss schon "kräftig" befeuert werden, bevor die Temperatur so hoch ansteigt, daß das Wasser zu kochen beginnt. Die Befürchtung, daß der Ofen so warm wird und die Heizkörper "zuregeln" konnte ich bisher noch nicht einmal machen. Sollte diese mal der Fall sein, öffnen sich automatisch die Ventile im Wohnzimmer, Schlafzimmer, Arbeitszimmer und Keller. Diese Heizkörper sind mit Funkventile (Firma ELV) ausgestattet und arbeiten wie folgt:
Sobald der Kaminofen genug Wärme abgibt, schließen die Ventile im Wohnzimmer, in dem sich auch der Ofen befindet sowie die Ventile im Arbeitszimmer. Schlafzimmer und Keller ist normalerweise immer unbeheizt. Sollte es also mal "zu brezelig" werden, öffnen die Ventile der Heizkörper automatisch und können ausreichend Energie aufnehmen.

Aus diesem Grunde musste ich die "Übertemperatur" manuell herbeiführen, indem dem der Temperaturfühler des Kaminofen angeklemmt wurde. Die Steuerung "weiß" somit nicht, daß das 3-Wege-Ventil umgesteuert werden muss und der Ofen wird zu heiss. Das Wasser fängt langsam an zu kochen, es macht einen höllen Lärm. Die Pumpe kann das kochende Wasser nicht durch den Wärmetauscher schieben oder saugen, die Sauerstoffbläschen der kochenden Wassers verhindern, daß die Pumpe arbeiten kann.

Ja, die Geräusche waren jedesmal beängstigend aber es passiert nichts !

Erste Maßnahme: Alle Klappen am Ofen schließen und warten, bis der Spuk vorüber ist.
Ein brennender Kamin oder Kaminofen wärmt noch lange nach. Er kann sich nicht mal soeben abkühlen. Das Holz (oder welcher Brennstoff auch immer) kann nicht mal eben gelöscht werden, auch wenn die Sauerstoffzufuhr durch Schließen der Klappen unterbrochen wird.

Eine Kontrolle des Wasserdrucks zeigte, daß alles im "grünen" Bereich ist. Gefahr besteht also nicht.
Bei geschlossenen Ofenklappen kühlt sich das Wasser nach ca. 15 bis 20 Minuten langsam ab, früher oder später arbeitet dann auch die Pumpe wieder.

Kann die Pumpe das Wasser wieder fördern, kommt das heiße Wasser in die relativ kalten Leitungen. Das macht richtig Krach!
Es dauert zwar nicht lange, weil die Wassermenge im Tauscher nicht allzu groß ist, aber laut ist es trotzdem.
Meine einzige Überlegung bei der Sache ist: halten die Leitungen und die Lötstellen den plötzlichen Temperaturunterschieden Stand ?
Ich habe den gesamten Wärmetauscher und alle Leitungen "hart gelötet", bist jetzt gab es nicht ein Problem.

An dieser Stelle möchte ich auch auf die Idee der "Sicherheitskühlung" eingehen. Einige "Nachbauer" machten den Vorschlag, im Falle der Überhitzung, kaltes Wasser einzufüllen !!!??? Ich brauche wohl nicht erwähnen, daß eine solche Maßnahme purer Wahnsinn ist. Kaltes Wasser trifft auf kochendes Wasser in einem geschlossenen Rohrsystem. Da kann ich nur dringen von abraten !!




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